In diesem Jahr führte die traditionelle Frühlingswanderung zum neuen Dorfgemeinschaftszentrum nach Klinga.
Weil viele frühere Wanderwege, eigentlich Feld-, bzw. Wirtschaftswege der Bauern, inzwischen überackert und nicht mehr zu begehen sind, führte die Route von Großsteinberg aus bis zum Ortseingang Klinga über die Staatsstraße 45. Von da ging es in Klinga kurz nach dem Beginn des Dorfes rechts ab und der Weg führte parallel zur Hauptstraße bis zum Aufgang zum ehemaligen Kinderkrankenhaus. Von dort liefen die Wanderer zur Windmühle und von da waren es nur noch wenige Schritte bis zum Ziel.
Geht man auch nicht gerne auf einer Asphaltstraße, so war der Weg doch nicht so fad, wie man es vermuten sollte. Wer weiß denn noch, dass sich linker Hand in den Feldern der Fischteich vom Bauerngut Kötz, heute Zupan, befand. Und wer weiß denn noch, dass ein Streifen vor dem Park früher aus Fischteich und Streuobstwiesen des Bauerngutes Mätzold bestand?
Am Wanderziel wurde die Gruppe von Bürgermeister Kretschel erwartet, der auf Bitten des Heimatvereins sofort bereit war, das Haus vorzustellen und Wissenswertes über die Entstehung zu vermitteln. Eine Gruppe Interessierter hatte sich noch eingefunden, die mit dem Fahrzeug kamen. Es waren Einwohner, die sich diese Führung nicht entgehen lassen wollten, sich den Fußweg aber nicht mehr zutrauten. Was Jürgen Kretschel zu erzählen hatte, war interessant und wissenswert und hilft zumindest seinen Zuhörern, Tatsachen von hin und wider auch kolportierten Gerüchten zu trennen. So war es sicher von Interesse zu hören, dass die eigentlichen Baukosten bei etwa 900.000 € liegen, die Nebenkosten wie Planungen etc. sowie die Umsatzsteuer die Summe schließlich auf 1,3 Mio anwachsen ließen.
Dafür steht mit diesem Komplex allerdings auch ein entsprechender Wert dagegen. Und er steht nicht leer. Die Wochenenden sind bis zum nächsten Frühjahr ausgebucht – kein Wunder, findet man doch hier alles, was man sich für eine Veranstaltung nur wünschen kann. Mit Fußbodenheizung, einer Temperatur angepassten Frischluftzirkulation sowie schallbrechenden Elementen wird eine angenehme Atmosphäre erreicht. Eine mobile, schnell auf- und abbaubare Bühne sowie ein fest installierter Beamer gehören zum Standard. Eine moderne Küche mit Gläsern und Geschirr plus Geschirrspüler lassen keine Wünsche offen, ebenso die Bar mit Biertheke.
Der gesamte Raum lässt sich in zwei unterschiedlich große Säle teilen. Insgesamt bieten Tische und Stühle für 200 Personen Platz.
Was Jürgen Kretschel sehr am Herzen liegt und worauf er immer wieder hinweist, ist die Tatsache, dass von der Idee bis hin zur Fertigstellung stets der Gemeinderat mit eingeschlossen war und dass diese Anlage nicht ausschließlich dem Dorf Klinga vorbehalten, sondern ein Projekt der Gemeinde Parthenstein ist. Er stellte noch einmal klar, dass Vereine und Institutionen der Gemeinde bei der Nutzung Vorrang haben. So können zum Beispiel der Heimatverein Großsteinberg oder die Grundschule Parthenstein gerne auch hier Veranstaltungen organisieren und durchführen. Ein auf neuestem Stand befindlicher Spielplatz sowie großzügige Parkmöglichkeiten sprechen zusätzlich dafür.
Rolf Langhof dankte im Namen des Heimatvereins und der anwesenden Gäste für den, wie bei Bürgermeister Kretschel ja schon gewohnt, mit humorigen Bemerkungen gespickten interessanten Vortrag sowie für die Führung durchs Haus. Der reichlich gespendete Applaus gab ihm recht.
Die Frauen des Heimatvereins hatten wie üblich Kuchen gespendet und der Zuspruch an der Kuchentheke war der Dank dafür. Ehe es auf den Heimweg ging, wollte jeder noch in aller Ruhe ein Tässchen Kaffee und ein Stückchen Kuchen verzehren. Aus den Gesprächen konnte man entnehmen, dass man’s zufrieden war.
Fotos: Christa Blume / Rolf Langhof