In der LVZ aufgespürt:

Moralische Unterstützung für Brand-Opfer

In Parthenstein brannte es zum 24. Mal in diesem Jahr / Heimatverein unterstützt betroffenen Landwirt.

Von Roger Dietze

Parthenstein/Großsteinberg. In Parthenstein geht die Angst vor einem Feuerteufel um. Bereits 23 Mal in diesem Jahr hatte es im Gemeindegebiet bis zum vergangenen Sonntag gebrannt, bevor der oder die Täter am Montagmorgen das doppelte Dutzend voll machte. Leidtragender war bereits zum dritten Mal Thomas Hensellek, der in Pomßen Landwirtschaft im Nebenerwerb betreibt. Rund 100 als Einstreu für seine Rinderstallungen gedachte Strohballen wurden dabei trotz schnellen Eingreifens der örtlichen Wehren ein Opfer der Flammen.
Jetzt hat der Landwirt immerhin 
Unterstützung aus der Bürgerschaft erhalten. „Ich habe die Brandbilder und den armen Kerl im Fernsehen gesehen und mir gesagt, dass wir ihn moralisch aufbauen müssen“, berichtet der Großsteinberger Rolf Langhof. Mit „wir“ meint der Vorsitzende des örtlichen Heimatvereins seine Vereinsmitglieder, die Thomas Hensellek 250 Euro auf sein Konto überwiesen.

Das ist sicher kein großer Betrag, aber uns geht es in erster Linie um die moralische Rückenstärkung“, so Langhof, der im Namen seines Vereins dessen Standpunkt zu den Ereignissen klar formuliert. Diese Taten stoßen bei uns auf Abscheu“, so Langhof, der die Parthensteiner zu erhöhter Aufmerksamkeit aufruft. „Augen und Ohren sollten in dieser Zeit ganz besonders offen sein, um vielleicht doch den entscheidenden Hinweis aufzuschnappen, der zur Ergreifung des Täters führen könnte“, so der Großsteinberger Heimatvereins-Vorsitzende.

Auf diesen Moment wartet auch Thomas Hensellek sehnsüchtig. „Hätte ich meine beiden Wildkameras nicht an der falschen Stelle installiert, dann wäre uns der Täter vielleicht ins Bild gelaufen“, hadert der 34-Jährige. Noch finde er zwar trotz der Brandserie noch in den Schlaf, allmorgendlich jedoch überkomme ihn eine große Unruhe.

Auch mache ich mir mittlerweile Sorgen, wenn ich am Abend meine 30 Kühe füttere. Denn man weiß ja nie, zu was diese Leute in der Lage sind, wenn sie sich gestört fühlen“, so der Pomßener Landwirt. Dieser macht sich seine Gedanken darüber, was mit dem Täter im Falle seiner Habhaftwerdung geschehen wird. „Die Polizei meinte, dass es wohl auf eine Bewährungsstrafe hinauslaufen würde. Ob derjenige danach aber geläutert ist, steht auf einem anderen Blatt Papier.“